Unter Ausgleichsenergie versteht man die elektrische Energie, um die
der Verbrauch eines Bilanzkreises vom prognostizierten
Verbrauch abweicht. Sie ist das Pendant auf dem Abrechnungsmarkt zur
Regelleistung (Beschaffungsmarkt).
In einem Bilanzkreis werden beliebig viele Entnahme-
(„Verbraucher“) und Einspeisestellen („Erzeuger“) zusammengeschlossen. In
der Regel bilden die Kunden eines Stromhändlers einen Bilanzkreis. Die Bilanzkreisverantwortlichen
benennen im Voraus einen prognostizierten Verbrauch ihres Bilanzkreises
für eine Zeiteinheit (meist 15 Minuten). Dabei muss der einem Bilanzkreis
zugeordnete prognostizierte Verbrauch durch Einspeisungen (Produktion oder
Einkauf von elektrischer Energie) genau gedeckt werden.
Die während der Zeiteinheit auftretenden unvorhersehbaren Schwankungen im
Verbrauch (oder auch in der Produktion) des Bilanzkreises werden dabei durch
den Übertragungsnetzbetreiber durch Lieferung von positiver oder negativer
Ausgleichsenergie ausgeglichen. Da allerdings zahlreiche Bilanzkreise existieren
und positive und negative Bilanzabweichungen der einzelnen Bilanzkreise
gleichzeitig auftreten, kompensieren sich diese teilweise.
Die Unterversorgung eines Bilanzkreises kann also durch die Überversorgung
eines anderen Bilanzkreises ausgeglichen werden. Lediglich die Abweichungen
von der Prognose für die gesamte Regelzone müssen durch Regelleistung ausgeglichen
werden.
Bei einem Bilanzkreis fällt die Ausgleichsenergie immer an, wenn der Bilanzkreis
nicht ausgeglichen ist, auch wenn ein anderer Bilanzkreis diesen kompensiert.
Die Mengen an umgesetzter Ausgleichsenergie übersteigen damit die benötigte
Regelenergie meist um ein Vielfaches.
Alle Stunden eines Zeitbereichs (keine Einschränkung auf bestimmte Tage und Stunden).
Benutzungstunden = Gesamtarbeit eines Jahres bzw. eines
Lastgangs / Größter einzelner Leistungswert
Der Wert charakterisiert die Gleichmäßigkeit des Stromverbrauchs. Je größer
die Benutzungsstunden sind , desto gleichmäßiger ist der Stromverbrauch.
Ein Bilanzkreis ist ein virtuelles Energiemengenkonto für Strom und Gas,
auf dem Entnahmen durch Verbraucher, Einspeisungen etwa durch Kraftwerke
und Handelsgeschäfte mit anderen Bilanzkreisen saldiert werden.
Bilanzkreise werden durch einen Übertragungsnetzbetreiber zentral verwaltet
und durch die sogenannten Bilanzkreisverantwortlichen (BKV) bewirtschaftet.
Ein BKV ist beispielsweise ein Energieversorgungsunternehmen, dass Endkunden
beliefert oder ein Kraftwerksbetreiber, der erzeugte Energiemengen vermarktet.
Unter Bilanzkreismanagement versteht man die Durchführung der Aufgaben,
die mit dem Verwalten und Bewirtschaften eines solchen Bilanzkreises verbunden
sind.
Der Handel an der EPEX SPOT dient dazu, sich kurzfristig (für den nächsten
Tag) mit Strom einzudecken. Umgekehrt können auch Kraftwerke ihren zu viel
erzeugten Strom kurzfristig verkaufen.
Es kann auch vorkommen, daß Kraftwerke ihre Lieferverpflichtungen erfüllen,
indem sie die zu liefernden Mengen am Spotmarkt einkaufen und das eigene
Kraftwerk abschalten, wenn die eigene Erzeugung teurer als der Einkauf ist.
Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) regelt die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien.
Es wird exakt der Strom, wie im Lastprofil festgelegt,
viertelstundengenau an einen Kunden geliefert. Abweichungen sind nicht möglich.
Meistens handelt es sich um andere Versorger, wie z.B. Stadtwerke.
Transformation eines Lastgangs auf eine andere Lieferperiode.
Futures sind finanzielle Terminkontrakte, die sich auf die durchschnittlichen
Strom-Spotmarktpreise zukünftiger Lieferperioden des Markgebietes Deutschland/Östereich
beziehen.
Phelix-Futures als Diagramm/Chart
Mithilfe der HPFC werden Lastgänge bepreist. Eine HPFC besteht aus 8760 (in Schaltjahren 8784) Preisen.
Profilkosten = Profilkosten zur Stunde 1 +
...+ Profilkosten zur Stunde 8760
Profilkosten zur Stunde i = Profilverbrauch
zur Stunde i * HPFC-Preis zur Stunde i
Eine HPFC ist arbitragefrei, wenn der Durchschnitt aller HPFC-Preise
den aktuellen Base-Energiepreis ergibt. Entsprechendes gilt auch für die
Peak- und Offpeak-Energiepreise in den Peak- und Offpeakstunden.
Erzeugung von HPFC
In einem Lastprofil sind die Verbräuche eines Kunden für einen bestimmten
Lieferzeitraum abgespeichert. Es ist der wichtigste Bestandteil einer
Preiskalkulation.
Es gibt stündliche und viertelstündliche Lastprofile. Ein stündliches jährliches
Lastprofil besteht aus 8760 (in Schaltjahren 8784) Verbräuchen. Ein viertelstündliches
jährliches Lastprofil besteht aus 35040 (in Schaltjahren 35136) Verbräuchen.
Verfahren, um für einen Kunden den optimalen Strompreis zu kalkulieren. Grundlage der Preiskalkulation ist ein historischer Lastgang des Kunden. Dieses Lastprofil liefert eine einigermaßen verläßliche Aussage über das zukünftige Verbrauchsverhalten. Das Verfahren wird in der Regel nur bei Großkunden angewandt. Bei Kunden mit geringem Verbrauch werden für die jeweilige Branche typische Standardlastprofile benutzt.
Alle Stunden, die nicht im Peak liegen.
Alle Stunden von Montag bis Freitag zwischen 8 und 20 Uhr.
Mit Preisformeln kann ein Kunde selber bestimmen, wann und zu welchen
Preisen Strom eingekauft wird. D.h. der Kunde rechnet sich anhand von Formeln
den Preis aus.
Die gebräuchlichsten Arten der Beschaffung mit Preisformeln sind
Indizierung und Averaging.
Indizierung: Der Kunde beobachtet innerhalb einer bestimmten Ausführungsperiode
ständig die Future-Preise an der Strombörse und ermittelt dann mit den Formeln,
in die er die Future-Preise einsetzt, den aktuellen Kaufpreis für sich.
Erscheinen ihm die momentanen Future-Preise günstig, dann kann der Kunde
zum Formelpreis Strom beziehen.
Averaging: Für eine bestimmte Ermittlungsperiode wird der durchschnittliche
Future-Preis an der Strombörse berechnet und in Formeln eingesetzt. Die
Formel liefert dann den Kaufpreis.
Regelzonenübergreifender Bilanzausgleichsenergiepreis, der für
Ausgleichsenergie bzw. Regelenergie in Rechnung gestellt oder vergütet
wird.
Seit Mai 2010 gilt in allen Regelzonen dieser einheitliche Preis.
Der reBAP wird für den jeweiligen Monat ca. ein Monat nach Monatsende von
den Übertragungsnetzbetreibern
veröffentlicht.
reBAP als Diagramm/Chart
Die Regelleistung, auch als Reserveleistung oder unpräzise als Regelenergie
bezeichnet, gewährleistet die Versorgung der Stromkunden mit genau der benötigten
elektrischen Leistung bei unvorhergesehenen Ereignissen im Stromnetz. Dazu
können kurzfristig Leistungsanpassungen bei regelfähigen Kraftwerken durchgeführt
werden, schnell anlaufende Kraftwerke (z. B. Gasturbinenkraftwerke) gestartet
oder Pumpspeicherkraftwerke eingesetzt werden.
Alternativ können bestimmte Stromkunden mit Laststeuerung kurzfristig vom
Netz getrennt werden.
Regelleistung ist ein Teil der Ausgleichsleistungen, die im Rahmen der Bereitstellung
von Energie zur Deckung von Verlusten und für den Ausgleich von Differenzen
zwischen Ein- und Ausspeisung benötigt werden.
Kurzfristiger Stromhandel für den folgenden Tag.
Die Spotmarktpreise werden täglich an der EPEX SPOT - Strombörse (European
Power Exchange) festgelegt.
EPEX-Spotmarktpreise
als Diagramm/Chart
Ein Standardlastprofil (SLP) ist ein repräsentatives
Lastprofil, mit dessen Hilfe der Lastgang eines
Energieverbrauchers ohne registrierende Leistungsmessung prognostiziert
und bilanziert wird (Strom bzw. Gas).
Die Anwendung der Standardlastprofile stellt dabei eine Vereinfachung dar.
Man geht dabei davon aus, daß das jeweilige Profil durchschnittlich von
der jeweiligen Verbrauchergruppe abgenommen wird.
In der Regel finden Standardlastprofile für Strom- und Gasentnahmestellen
mit einem voraussichtlichen Jahresverbrauch unter 100.000 kWh Elektrizität
bzw. weniger als 1,5 Mio kWh Gas Anwendung. In der Praxis werden hierfür
häufig die Standardlastprofile des BDEW verwendet, bei denen nach Kundengruppen
mit ähnlichem Abnahmeverhalten unterschieden wird.
Vereinbarung mit Kunden, daß eine Mindestmenge Energie zum vereinbarten
Preis abgenommen werden muß und der Kunde nur bis zu einer Maximalmenge
zum vereinbarten Preis beliefert werden muß.
Wenn der Kunde weniger als die vereinbarte Minimalmenge abnimmt, dann muß
er trotzdem den Minimalanteil voll bezahlen.
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) sind Dienstleistungsunternehmen, die
die Infrastruktur der überregionalen Stromnetze zur elektrischen Energieübertragung
operativ betreiben, für bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung
sorgen und Stromhändlern/-lieferanten diskriminierungsfrei Zugang zu diesen
Netzen gewähren.
Darüber hinaus haben sie die Aufgabe, bei Bedarf
Regelleistung zu beschaffen und dem System
zur Verfügung zu stellen, um Netzschwankungen, die sich durch ein Missverhältnis
zwischen zu einem Zeitpunkt erzeugter und verbrauchter elektrischer Energie
ergeben, möglichst gering zu halten.
Die Übertragungs- bzw. Transportnetze sind über Umspannwerke an die engmaschigeren
und niederspannigeren Netze der Verteilnetzbetreiber
(VNB) angeschlossen, die in der Regel die Versorgung der Endkunden, üblicherweise
in Niederspannungsnetzen, gewährleisten.
Ein Verteilnetzbetreiber (VNB) ist ein Unternehmen, das Strom-, bzw. Gasnetze zur Verteilung an Endverbraucher (private Haushalte und Kleinverbraucher) betreibt.
Vollständige Versorgung eines Kunden mit Strom. Der tatsächliche Strombedarf
kann dabei vom kalkulierten (aufgrund historischer Lastprofile) Strombedarf
in gewissen Grenzen abweichen (s. Take or Pay).
Meistens handelt es sich um Industriekunden.