Energiehändler beschaffen sich den an ihre Kunden zu liefernden Strom zum 
	größten Teil durch den Einkauf direkt („over the counter“) bei Stromerzeugern. 
	Der Kauf dieser Stromblöcke erfolgt meistens unmittelbar nach Vertragsabschluß 
	mehrere Monate vor Lieferbeginn. Nur ein kleiner Teil, die sogenannte
	Restmenge, der vertraglich 
	zu liefernden Menge wird kurzfristig einen Tag vor Lieferbeginn (day-ahead) 
	an der Leipziger Strombörse eingekauft.
	
	Die berechnete Restmenge kann auf Wunsch des zu beliefernden Kunden aus spekulativen 
	Gründen verändert werden:
Kraftwerke profitieren ebenfalls durch den Handel an der Strombörse, indem 
	sie ihren zu viel erzeugten Strom kurzfristig verkaufen.
	Es kann auch vorkommen, daß Kraftwerke ihre Lieferverpflichtungen erfüllen, 
	indem sie die zu liefernden Mengen am Spotmarkt einkaufen und das eigene Kraftwerk 
	abschalten, wenn die eigene Erzeugung teurer als der Einkauf ist.
Der kurzfristige, einen Tag vor Lieferbeginn, Handel von Strom für die Deutschland 
	erfolgt an der European Power Exchange (EPEX SPOT SE) in Paris. 
	Die Strombörse funktioniert wie eine Wertpapierbörse, mit dem Unterschied, daß 
	statt mit Aktien dort mit Strommengen gehandelt wird.
	Die aktuellen Preise werden über eine eine blinde Auktion ermittelt: Die Marktteilnehmer 
	geben täglich ihre Angebote und Nachfragen in ein Orderbuch ein. Die Strombörse 
	fasst dann die Einzelgebote der Teilnehmer für jede Stunde zusammen und berechnet 
	die Spotmarkt-Kurse für den nächsten Tag. Das Orderbuch für Deutschland wird 
	um 12.00 Uhr geschlossen.
	Publik gemacht werden die Ergebnisse für Deutschland ab 12.40 Uhr. 
	Die EPEX SPOT ermittelt zusätzlich die beiden Indizes Phelix Day Base und Phelix 
	Day Peak.
	Der Phelix Day Base ist der ungewichtete Durchschnittspreis der Einzelstunden 
	1-24 am Spotmarkt. Der Phelix Day Peak ist der ungewichtete Durchschnittspreis 
	der Einzelstunden 9-20 am Spotmarkt.
	Die Peak-Kurve im Diagramm entspricht nicht dem Phelix Day Peak, da in der Peak-Kurve 
	im Unterschied zum Phelix Day Peak - Index nur die Tage Montag bis Freitag berücksichtigt 
	sind.
	Die 50- und 200-Tage-Linien dienen dazu, technische Kauf- oder Verkaufssignale 
	anzuzeigen:
Die Länder Zentralwesteuropas verfolgen das Ziel, mithilfe der französischen 
	und deutschen Day-Ahead-Auktionen 
	die Märkte so zu verkoppeln, daß sich durch die optimale Ausnutzung der Kapazitäten 
	an den Grenzkuppelstellen die Preisunterschiede zwischen den Ländern ausgleichen.
	Im Jahr 2012 wurden für Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz 
	321 Terawattstunden kurzfristig gehandelt.
Offene Strommengen, die nicht durch den OTC-Handel oder durch den Einkauf an der EPEX SPOT abgedeckt sind, müssen über die Regelenergie der Übertragungsnetzbetreiber (reBAB) beschafft werden.
Die Leipziger Strombörse (EEX) ist mit 50% an der EPEX Spot beteiligt. Die 
	EEX wiederum gehört verschiedenen Energieunternehmern, Banken und Ländern. Größter 
	Teilhaber der EEX-Strombörse ist die Eurex Terminbörse in Zürich. Ebenfalls 
	beteiligt sind die großen Versorger RWE, EON, EnBW und Vattenfall. Es ist schon 
	öfter der Verdacht geäußert worden, daß Preisabsprachen und Marktmanipulationen 
	an den Strombörsen gang und gäbe sind.
	Da die Versorger Handelsteilnehmer, aber auch gleichzeitig Betreiber von Kraftwerken 
	sind, können Sie das Marktangebot von Strom durch Herauffahren bzw. Runterfahren 
	der Kraftwerke nach Belieben vergrößern bzw. verknappen und somit die Strompreisentwicklung 
	an der Börse beeinflussen.
	2014 haben die EPEX SPOT und die norwegische Nord Pool Spot eingestanden, Preise 
	und Gebiete abgesprochen zu haben. Als Kartellstrafe mußten sie ca. 6 Mio. Euro 
	zahlen. 
In Leipzig werden nur langfristige Future-Kontrakte gehandelt.
Im Jahr 2012 wurden an den Strombörsen Deutschlands, Österreich, Frankreich und der Schweiz insgesamt 321 Terawattstunden kurzfristig gehandelt.
Die aktuellen Kurse und weitere Informationen gibt es auf den Seiten der 
	EEX und der European Power Exchange:
	Strombörse Leipzig…
	European 
	Power Exchange…